Was wollen wir?

Wir möchten ansprechen:

  • Lehrkräfte in Integrations-, Alpha- und Orientierungskursen (LiD)

  • DaF/DaZ-Lehrkräfte bei privaten Sprachschulträgern, an Volkshochschulen und Universitäten

 

Wir wollen:

  • mehr kollegiale Solidarität im Engagement für bessere Arbeitsbedingungen

  • bessere Vernetzung miteinander

  • mehr Motivation durch Anerkennung

 

Wir fordern:

  • Tarifgebundene Festanstellung
    nach TVÖD 12, langfristig TVÖD 13
  • Freistellung für geforderte Zusatzqualifikationen

ODER

  • Vergütung 64 Euro/UE analog zu den Tarifgehältern angestellter Lehrer*innen

bei Freiberuflichkeit

  • Beteiligung der Auftraggeber an den Beiträgen zur Sozial- und Arbeitslosenversicherung
  • Honorarfortzahlung bei Urlaub und Krankheit
  • Honorarfortzahlung analog zum Kurzarbeitergeld bei festangestellten Lehrkräften
  • Erhöhung der Honorare parallel zu den Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst
  • bezahlter Mutterschutz

 

Wir halten es für unabdingbar, dass diese Arbeitsbedingungen für alle qualifizierten DaF/DaZ-Lehrkräfte gelten, was auch eine deutliche Erhöhung der Finanzierung und Zuschüsse von Bund, Ländern, Kommunen und Arbeitsagentur bedeutet.

 

Außerdem fordern wir:

  • von unseren Bildungsträgern die unverzügliche Weitergabe der erhöhten Kurspauschalen an die DaF/DaZ-Lehrkräfte.
  • eine Höchstteilnehmerzahl von max. 18 in den Integrations- und Berufssprachkursen (BSK)
  • fachliches Mitspracherecht der DaF/DaZ-Lehrkräfte bei Kurskonzeption, Kursinhalten, Evaluation und Prüfungen
  • ein verbrieftes Recht der DaF/DaZ-Lehrkräfte, ihre Interessen auf Trägerebene zu vertreten

Wir, die DaF/DaZ-Lehrkräfte, sind der Ansicht, dass in erster Linie die Politik für unsere prekäre Lage verantwortlich ist, denn wir arbeiten meistens im Auftrag des Staates. Um sich von möglichen Ansprüchen der Lehrkräfte frei zu halten, verweist das BAMF zynisch auf den „freien Markt der Träger“ – ist aber selbst der einzige Auftraggeber. Aber auch die Länder, Kommunen und die Bundesagentur für Arbeit finanzieren ihre Projekte teilweise so schlecht, dass die Bildungsträger ihren Lehrkräften noch weniger als in den Integrationskursen zahlen. Deswegen fordern wir die Politik auf, ihre Verantwortung anzuerkennen und unsere Forderungen unverzüglich umzusetzen. Unser Bündnis steht für Gespräche zur Verfügung.

 

Deutschkenntnisse für Zuwanderer zu vermitteln ist Bildungsauftrag und keine Frage der Inneren Sicherheit!
Wir fordern daher ein Integrationsministerium auf Bundesebene, das sowohl für die Durchführung der Integrationskurse als auch der Berufssprachkurse verantwortlich wäre.

 

Wir freuen uns über die Unterstützung der Gewerkschaften GEW und ver.di, die ihre Forderungen in unserem Sinne aktualisiert haben! Siehe Hamburger Appell von 2020, den man auch heute noch unterschreiben kann.
Durch ihre Unterstützung werden wir überhaupt wahr- und unser Anliegen zur Kenntnis genommen!
Damit die GEW und ver.di stärker unsere, aber auch ggf. unsere ganz persönlichen arbeitsrechtlichen Interessen vertreten, ist eine Mitgliedschaft sehr hilfreich! GEW Mitglied werden! oder ver.di Mitglied werden!

 

Weiter beschäftigen wir uns auch mit folgenden Themen:

Was haben wir erreicht?

  • Überweisung der Honorare innerhalb von ca. 14 Tagen. Wartezeit zuvor bis zu vier Monaten (2010).
  • Erhöhung des empfohlenen Mindesthonorars innerhalb von 6 Jahren (2011 - 2016) von 15 auf 41 Euro/UE (seit 1.01.2021). Viele Jahre zuvor lag des Mindesthonorar deutlich unter 15 Euro/UE.
  • Urlaubsentgelt, beantragt entsprechend des BUrlG bei arbeitnehmerähnlich beschäftigten Kolleginnen und Kollegen an VHSn, wird seit 2015 bis heute bereits in vielen VHSn bewilligt und auch zum Teil rückwirkend gezahlt.

Das haben wir nicht alleine geschafft, aber zusammen mit anderen dem BOK ähnlichen Arbeitsgruppen im Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte und Initiativen bundesweit in anderen Städten. regionale und überregionale Zeitungen und auch die Öffentlich Rechtlichen Medien gaben uns die Möglichkeit, unser Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen. Mit Unterstützung der GEW und ver.di ist es uns mit vielen Aktionen gelungen, Bundestagsabgeordnete aller Parteien und den Deutschen Volkshochschulverband auf unsere prekäre Situation aufmerksam zu machen. Entsprechend sind zahlreiche Anträge zur Verbesserung unserer Situation der Bundesregierung vorgelegt worden. Es haben Gespräche mit dem BMAS Hubertus Heil stattgefunden. Die Verbesserung der Situation von DaF/DaZ-Lehrkräften wurde im Winter 2021 im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vereinbart. Auch die aktuelle Flüchtlingssituation trug dazu bei, dass auch CDU/CSU-Politiker*innen langsam erkennen, wie wichtig unsere Arbeit ist und dass sie angemessen bezahlt werden muss.

Der Verbesserungsprozess würde sich aber erheblich beschleunigen, wenn sich mehr Lehrkräfte in den verschiedenen lokalen Arbeitsgruppen engagieren und sich untereinander solidarischer verhalten würden!

Seit dem 21.05.2016 gibt es das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte, ein Bündnis von inzwischen ca. 50 engagierten DaF/DaZ-Lehrkräftegruppen im ganzen Bundesgebiet. Auch wir mit unseren BOK Aktivitäten gehören diesem Bündnis an, das sich mit zunehmendem Erfolg auf Bundesebene für bessere Arbeitsbedingungen einsetzt.